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Mittwoch, 05 September 2012 00:00

01. Spieltag: 1. Herren

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Der FC hatte am Vorabend wieder verloren und auch der TTC sollte nicht mit den besten Vorzeichen Richtung Jülich aufbrechen. Die Gründe dafür waren die kaum messbaren Trainingsleistungen der meisten und das Wissen auf einen sehr starken Gegner zu treffen. Dazu kam noch, dass wir im  Gegensatz zu Merkel, Hollande und Co schon lange wussten, dass es auch ohne den Griechen gehen muss. Alle waren unter  in Anspruchnahme der akademischen Viertelstunde  pünktlich am Treffpunkt erschienen. Auf jeden Fall erwähnenswert.

 

Der Blick aufs Navi verriet: genau 50km. Kacke, da war Landesliga doch angenehmer.  Jülich hat zwar viel bessere Hallen-Licht- und Bodenverhältnisse als wir, aber erstens wer hat das nicht und zweitens nutzt das dann auch nicht viel, wenn die Tische teilweise surreale Ballabsprünge generieren. Damals in der Unterstufe haben wir auch immer gerne mit nem Flummi auf der Steinplatte im Pausenhof gespielt. Gut die Erfahrung gemacht zu haben, denn später im Leben kann man darauf zurückgreifen.  Nevermind. Bei der Begrüßung fiel auf, dass es diese Paarung wohl so noch nicht gegeben hat und das Jülich die Favoritenrolle (wahrscheinlich aufgrund der eigenen Trainingsleistungen) nicht so recht annehmen wollte, Ante jedoch uns noch schnell zum Underdog stempelte, um den „Druck“ auf der andere Seite zu erhöhen.  Das Übliche. Klappte dennoch sehr gut.

Wir gingen nach den Doppeln 2:1 in Führung. Das war gut und verdient, da die Spiele recht klar verliefen. Danach setze Felix direkt ein Ausrufezeichen, indem er Müller schlug. Beide Spieler von Natur aus eher Punsher lieferten sich ein Spiel mit offenem Visier mit grandiosen Ballwechseln.

3:1 für uns . Parallel sah es auch gut für unseren Neuzugang Steven aus. Er hatte das Spiel gegen -Moment ich schau noch mal in Click TT nach- genau Hristodorov über weite Strecken unter Kontrolle, hatte Matchbälle im Vierten, führte 9:5 im Fünften und verlor.  Schade, denn ein 4:1 hätte die Jülicher doch bestimmt ins Grübeln gebracht. So riss unser Faden leider.. .

In Der Mitte stand Ante im ersten Duell der Linkshänder leider recht konstant schlechter, da Preuss insgesamt und vor allem mit der Rückhand variabler agierte. Ich spielte gegen Broda, den ich zwar vom Namen her kannte, sein Spielsystem aber nicht.  Einerseits ein gutes Training direkt am ersten Spieltag gegen eine sehr taktisch spielende Ballwurfmaschine  zu spielen, aber leider auch sooo anstrengend, spielerisch wie mental, dass  er es im Fünften frühzeitig schaffte sich abzusetzen, ich das Risiko erhöhte und nicht mehr traf..

Unten ging es zu meiner Überraschung dann sehr zügig.  Zumindest was Svens Spiel betraf. Jürgen stand ein wenig neben sich, sein Gegner Kneier war aber dann doch einfach stärker. Oben mühte sich Steven gegen Müller. Der konnte aber immer wieder die zu lang geratenen Aufschläge von Steven attackieren und dann wird es gegen ihn natürlich auch schwer, weil das Spiel dann sehr schnell, sehr viel Fahrt aufnimmt. Felix hingegen machte da weiter wo er gegen Müller aufgehört hatte. Er spielte 2 Sätze lang brillant, der Dritte ging schnell weg und im Vierten hatte Felix Matchbälle in der Verlängerung. Aber Respekt vor Hristodorov. Er wehrte sie bärenstark ab, um seinerseits in Sätzen auszugleichen. Im Fünften ging es dann schnell. Wie so oft, wenn der eine seine Chancen nicht nutzt und der andere die 2. Luft bekommt.. Um 2. Luft ging es dann auch in der Mitte. Bei 2:1 Satzführung von mir gegen Preuss einigten wir uns stillschweigend die Vorhand des anderen nicht mehr anzuspielen, weil die Quote vor allem bei  ihm im 2. und 3. Satz  bei 100% lag. Mir kam das Agreement sehr gelegen, da ich nach dem Spiel gegen Broda und diesen drei Sätzen einen Ruhepuls von 180 hatte.  16:14 für mich. Den Fünften hätte ich verloren. Ante schaffte das Kunststück gegen Broda nach 0:2 und Matchbällen gegen sich zurück ins Match zu kommen, in Sätzen auszugleichen, um ein 5:9 im Fünften in ein 11:9 zu drehen. Der absolute Wahnsinn.  Beim abschließenden Bier konnte Broda nicht fassen, dass Ante ja normalerweise „nur“ unten spielt.. Die Wiederholung des allgemeingültigen osteuropäischen Wortes für Frauen eines gewissen Dienstleistungsgewerbes bestätigte das nachdrücklich. Respekt Ante, da haste echt einen sehr guten geschlagen! Sven hatte indes auch den Sieg vor Augen. Er führte 2: 1 und 9:6 aber dann steigerte sich Kneier zusehends  und Sven litt unter dem gleichen Syndrom von Kraftlosigkeit. Akku leer, Game over.

Alles in allem eine tadellose Leistung, die für die Zukunft hoffen lässt. Und ein schöner TT-Abend mit durchweg gutklassig bis starken Begegnungen. Jülich hat natürlich auch noch Potential, sie werden definitiv weit vorne landen. Und sympathisch sind sie auch noch. Passt also alles in Jülich. Und für die Gemeinde haben wir beim Verlassen auch noch was getan. Ich sage nur Rotlicht… nicht das schummrig schöne, sondern das blöde was nur ganz ganz kurz aufblitzt. Naja from Cologne with hearts.. Man sieht sich im Rückspiel.

 

 

Gelesen 5998 mal Letzte Änderung am Donnerstag, 17 September 2020 10:45
Dominik

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